Farbenspiel
Zeig´ mir deine Farben.
Versteck´ dich nicht vor dem Licht,
das sie sichtbar macht,
nicht vor der Sonne, die sie verwandelt,
ins Spektrum ihrer Fantasie.
Irre nicht durch das Schwarz-Weiß deines Geistes,
die bleiche Natur deiner selbst.
Gib´den Tönen Bedeutung und lasse dich tragen
von den Emotionen,
die das Farbenspiel sanft aus dem Schlafe weckt.
Entflieh´in die Vergangenheit, zurück zur Freude,
bunt wie ein Kind.
Mische und führe zusammen,
was soll sich nie wieder zu trennen.
Erkenne jede Nuance,
scheint sie noch so bedeutungslos.
Hoffe, leite und warne dich.
Male und schattiere,
doch blende nicht.
Du bist der Zeichner deiner selbst.
Zeig´mir deine Farben,
Versteck´sie nicht.
Autor: Sophie Radtke

Das ist für alle schwarzen Schafe da draußen!
"Die sogenannten" Schwarzen Schafe " der Familie sind tatsächlich Suchende
nach Befreiungswegen für den Stammbaum.
Diejenigen Mitglieder des Baumes,
die sich nicht an die Regeln oder Traditionen des Familiensystems anpassen,
diejenigen, die ständig suchten um den Glauben zu revolutionieren,
im Gegensatz zu Straßen, die von Familientraditionen geprägt sind,
die kritisiert, versucht und sogar abgelehnt wurden,
sind sie vom General dazu aufgerufen,
den Baum der sich wiederholenden Geschichten zu enthüllen,
die ganze Generationen frustrieren.
Die "Schwarzen Schafe",
diejenigen, die sich nicht anpassen,
diejenigen, die rebellisch schreien, reparieren,
entgiften und einen neuen und blühenden Zweig erschaffen ...
unzählige unerfüllte Wünsche,
unerfüllte Träume,
enttäuschte Talente unserer Vorfahren
manifestieren sich in ihrer Rebellion.
Der Stammbaum wird durch Trägheit,
den kastrierenden und toxischen Verlauf seines Rumpfes,
aufrechterhalten wollen,
was seine Aufgabe schwierig und widersprüchlich macht ...
dass niemand Sie zweifeln lässt,
kümmern Sie sich um Ihre "Seltenheit" als das Kostbarste Blume deines Baumes.
Du bist der Traum all deiner Vorfahren ".
Unbekannter Autor

Überall wo Du geliebt hast,
tief und ehrlich geliebt …
überall da,
bleibt ein Stück deiner Seele zurück.
Lass diese Fragmente so zurück,
dass Sie nur Frieden wünschen,
wo andere in der Enttäuschung
Hass und Tränen lassen.
Lass dieses Teil von Dir,
so im Fühlen des anderen weiter atmen,
dass die Gedanken an dich,
und die Zeit mit dir,
tiefe Wurzeln schlagen,
die wunderbunte Blüten treiben.
Lass diese Einmaligkeit von Dir,
auf dem Seelengrunde des anderen,
so blühend und sachte bleiben,
dass gerne an das Einst gedacht wird …
damit ihr immer zu sagen vermögt,
hier fühlte ich mich gut …
an diesem Flecken Seele
war Paradies für mich und Seelenheimat.
© Erika Flickinger
Selbstfindung
Ich steh’ auf der Kreuzung und weiß nicht wohin.
Will ich nach rechts oder links, wonach ist mir der Sinn?
Sollte ich vielleicht geradeaus weiter gehen
oder ganz einfach auf der Stelle stehen?
Am besten ist, ich geh einfach zurück,
da kenne ich alles, muss nicht kämpfen ums Glück.
Nach rechts muss man abbiegen, das ist schon schwer,
das kostet mir Mühe und Anstrengung sehr.
Sehe nicht, was hinter der Kurve liegt
und weiß nicht, ob mich meine Angst besiegt.
Linksherum geht es den Berg hinauf.
Da brauche ich Kraft, nehme ich das in Kauf?
Geradeaus muss ich den Berg runter gehen,
ich kann jetzt schon so viele Schlaglöcher sehen.
Was ist nun richtig? Wie soll ich wählen?
Kann ich auf Hilfe von außen zählen?
Was soll ich tun und wie mich entscheiden?
Mach ich es mir leicht? Soll das Schwere ich meiden?
Oder schaff ich’s und kämpfe und laufe nicht fort,
wenn ich auch nicht weiß, was erwartet mich dort?
Ich nehme es auf mich, die Neugierde siegt.
Das hinter mir kenne ich, will wissen, was vor mir liegt.
Ich muss die Chance nutzen und weiter gehen,
nach vorn blicken, ohne mich umzudrehen.
Bin gespannt auf die Zukunft und brenn innerlich,
will intensiv leben, denn es geht um mich.
Claudia Henkel
Das Leben ist wie eine Zugfahrt
mit all den Haltestellen, Umwegen und Unglücken.
Wir steigen ein, treffen unsere Eltern und denken,
dass sie immer mit uns reisen,
aber an irgendeiner Haltestelle werden sie aussteigen und wir müssen
unsere Reise ohne sie fortsetzen.
Doch es werden viele Passagiere in den Zug steigen,
unsere Geschwister, Cousins, Freunde,
sogar die Liebe unsres Lebens.
Viele werden aussteigen und eine große Leere hinterlassen.
Bei anderen werden wir gar nicht merken, dass sie ausgestiegen sind.
Es ist eine Reise voller Freuden, Leid, Begrüßungen und Abschied.
Die Herausforderung besteht darin:
Zu jedem eine gute Beziehung zu haben.
Das große Rätsel ist:
Wir wissen nie an welcher Haltestelle wir aussteigen müssen.
Deshalb müssen wir leben, lieben, verzeihen und immer das Beste geben!
Denn, wenn der Moment gekommen ist,
wo wir aussteigen müssen und unser Platz leer ist,
sollen nur schöne Gedanken an uns bleiben und für immer im Zug des Lebens weiter reisen.
Ich wünsche dir, dass deine Reise jeden Tag schöner wird,
du immer Liebe , Gesundheit, Erfolg und Geld im Gepäck hast.
Vielen Dank an euch Passagiere, im Zug meines Lebens!
Gute Reise!
Verfasser unbekannt
Frohe Fasten!
Man könnte täglich fröhlich fasten:
Darauf verzichten stets zu hasten
Statt atemlos vorbei zu eilen
Auf jedem Weg ein Stück verweilen
Statt sich in Zeitdruck zu verstecken
Was sonst verborgen blieb entdecken
An Brünnlein sitzen die da fließen
Und Blumen sehen die da sprießen
Man könnte hat man nichts zu lachen
Sich selber eine Freude machen
Sogar mit Lust an andre denken
Und statt zu sparen sie beschenken
Das wär in einer Welt voll Leid
Mal eine frohe Fastenzeit!
Ulrich Keßler
Liegen lassen
Der Tag von gestern,alle Tage und alle Jahre von früher
sind vorbei, begraben in der Zeit.
An ihnen kannst du nichts mehr ändern.
Hat es Scherben gegeben?
Schlepp sie nicht mit dir herum!
Denn sie verletzen dich Tag für Tag,
und zum Schluß kannst du nicht mehr leben.
Es gibt Scherben,
die wirst du los,
wenn du sie Gott in die Hände legst.
Es gibt Scherben,
die kannst du heilen,
wenn du ehrlich vergibst.
Und es gibt Scherben,
die du mit aller Liebe nicht heilen kannst.
Die mußt du liegenlassen.
Phil Bosmans
Das ist unsere Erde
Dieser strahlend schöne Garten,
ein Paradies im weiten All,
mit Kreaturen aller Arten,
ein faszinierend edler Ball,
das ist unsere Erde.
Diese farbenfrohe Kugel,
ein Planet voller Facetten,
mit Ruhepol und Trubel,
frei schwebend, ohne Ketten,
das ist unsere Erde.
Dieser wunderschöne Globus,
ein Juwel der feinsten Sorte,
mit hohem Wert und sehr robust,
plaziert am allerbesten Orte,
das ist unsere Erde.
© Horst Rehmann

Segen zu Beginn eines neuen Tages
Für das Gelingen und das Bestehen eines neuen Tages ist es nicht gleichgültig,
wie wir ihn beginnen.
Als erstes einen guten Gedanken denken,
sich auf die Vorfreude konzentrieren,
positive Erwartungen formulieren -
das überwindet Missgestimmtheit,
Erwartungsängste und das gefürchtete Gleichmaß.
Einen Segen zu sprechen, der mir, aber auch dem Nächsten gilt, tut der Seele gut.
Gesegnet sei die Ruhe der Nacht
und dein erster Blick in das Licht des neuen Tages.
Gesegnet sei jeder Atemzug, der dich belebt.
Gesegnet sei die Vorfreude, die deiner Hoffnung Leben einhaucht.
Gesegnet sei die Stunde der Enttäuschung, die ein Freund mit dir teilt.
Gesegnet sei jede Geste der Zärtlichkeit und jeder Mensch, dem du begegnest.
Gesegnet sei das Glück, das dich leise berührt, und der weite Horizont,
der dein enges Herz öffnet.
Gesegnet seien alle deine Tage und jede Stunde, denn du bist behütet.
Gesegnet sei jeder Augenblick, in dem ein Mensch durch dich gesegnet ist.
(Helge Adolphsen, "Minutengebete", Kreuz-Verlag Stuttgart, 2000)
Loslassen
Alles, was Du loslässt,
wird entweder durch etwas Besseres ersetzt oder wird geheilt zu Dir zurückkehren.
Wenn Du eisern an einem Teil Deines Lebens festhältst,
der nicht mehr funktioniert, kann kein Raum für Heilung entstehen.
Ob Du nun in Deinem Liebesleben unglücklich bist oder im Bereich von Finanzen,
Karriere, Heim oder Gesundheit – diese Karte fordert Dich auf, loszulassen.
Wenn Du an diesen Aspekten Deines Lebens festhältst,
weil Du Dich zum Beispiel angstvoll fragst:
Was ist, wenn ich niemand anderen oder nichts Besseres finden kann?
Dann wird sich die Situation nur weiter verschlimmern.
Wenn Du jedoch bereit bist, die Hände zu öffnen und die Problematik zuzulassen,
wird eine von zwei Möglichkeiten eintreten:
Entweder wird das Problem verschwinden
und durch etwas Besseres ersetzt oder
es wird auf wunderbare Weise zu einer Heilung kommen.
Lass los und lass zu, dass Deine inneren Kräfte wirken!
Verfasser unbekannt
Zyklen beenden...
Nicht aus Stolz, Unfähigkeit oder Hochmut,
sondern einfach nur, weil sie nicht mehr in dein Leben passen.
Schließe die Tür, lege eine andere Platte auf,
räum dein Haus auf, schüttele den Staub aus.
Höre auf zu sein, der Du warst,
und werde der, der Du bist.
~Paulo Coelho~
Ich wünsche Dir,
dass Du Dich auf das Wesentliche ausrichtest,
dass Du stets in allem und jedem nach dem Guten Ausschau hältst,
dass Dich Hoffnung und Zuversicht tragen und antreiben,
dass Du den Mut hast immer wieder Neues zu wagen,
dass Du Dir Dein Staunen zurückeroberst und bewahrst.
Martina Pokorny
Die Botschaft der Großmutter Erde
"Mein Kind!
Kannst du dir vorstellen,
dass in einer Schaufel Walderde mehr Lebewesen leben,
als es Menschen auf dieser Erde gibt.
Und dieses unzähligen Lebewesen sind alle einzigartig - verschieden.
Mann nennt das Individuen.
Die meisten Lebewesen sind so klein,
dass wir sie gar nicht sehen können,
manchmal nicht einmal mit einer Lupe oder einem Mikroskop.
Vielleicht ist es möglich, dass du in dieser Schaufel Erde einige leine Tiere sehen kannst,
z.B. einen Wurm, einen Käfer oder eine Ameise.
Die meisten Lebewesen sind für uns Menschen unsichtbar.
Doch sie haben alle eine Lebensaufgabe und sind für die Großmutter Erde sehr wichtig.
Leider schätzen die Menschen die kleinen und oft unsichtbaren Lebenwesen
viel zu wenig oder gar nicht.
Dabei leben diese "Kleinsttiere" im Gegensatz zur Menschheit auf engstem Raum bescheiden,
einträchtig und harmonisch zusammen.
Meistens ergänzen sich sich bei ihren Aufgaben."
"Man nennt das Symbiose und Synergismus,
das ist ein gutes Zusammenleben und Zusammenwirken
ungleicher Lebewesen zu gegenseitigem Nutzen."
"Vielleicht lernen das auch noch die Menschen,
die angeblich als einziges Lebewesen
auf der Erde einen Verstand und Vernunft besitzen sollen.
Verstand kommt nämlich von Verstehen und nicht von Hören.
Verstehst DU, mein Kind, was ich meine?"
Verfasser unbekannt
Heute lasse ich etwas zurück
Heute lasse ich etwas zurück.
Die Klarheit, die ich für mein Leben brauche,
verlangt es von mir.
Ich will meine Zeit nicht mehr verschwenden.
Ich will nicht mehr den Gedanken nachgehen,
die immer weiter abwärts führen.
Ich lasse auch Menschen zurück,
weil sie mein Leben vergiften.
Ich lasse gewisse Handlungsweisen zurück,
weil sie mir zu viel Energie rauben.
Ich weiß, wie ich nicht mehr sein will.
Ich spüre die Notwenigkeit, konsequent zu sein.
Ich hoffe, dass dadurch wieder ganz neu
eine Vorstellung entsteht, wie ich sein will.
Ich lege ab, was ich nicht bin.
Ich entledige mich,
ich mache mich frei.
Ich höre auf mich,
auf meine Sehnsucht nach Luft,
nach Raum, nach Offenheit.
Ulrich Schaffer
Zärtlicher Segenmöge dich erfüllen am heutigen Tag
im stündlichen Innehalten
damit dir die Erinnerung geschenkt sei
anerkannt zu sein
in all deinen Entfaltungsmöglichkeiten
und inmitten deiner Widersprüchlichkeiten.
Wohlwollender Segen
lasse dich die tiefe Verbundenheit spüren
mit allem, was lebt
damit dein Atem
dich zu ökologischer Achtsamkeit bewegt.
Erfrischender Segen
möge dich zum Staunen begeistern
über all die Wunder
die dir in Begegnungen mit
Menschen und Schöpfung entgegenkommen.
Pierre Stutz
Man darf wohl eine Bitte abweisen,
aber nimmermehr darf man einen Dank abweisen oder,
was dasselbe ist,
ihn kalt und konventionell annehmen.
Dies beleidigt tief.
Friedrich Wilhelm Nietzsche
Wenn du von kalt und warm sprichst,
so weisst du,
was böse und gut bedeutet,
und wenn du an lau denkst,
so begreifst du vielleicht,
was schlecht ist.
Waldemar Bonsels
Wenn jemand sagt:
Ich bin glücklich,
so meint er damit ganz einfach:
Ich habe zwar Ärger,
aber der lässt mich kalt.
Jules Renard
Wer sich dem Dank entzieht,
erniedrigt den Beschenkten.
Franz Grillparzer
Um ein Stern zu sein, musst Du Dein eigenes Licht verstrahlen,
Deinen eigenen Weg gehen.
Wolf W. Lasko
Lebe dein Leben nicht in der
Vergangenheit sondern im Jetzt.
Jedoch, lasse dabei deine
Vergangenheit nicht achtlos hinter dir.
Denn eingebettet in ihr liegen deine Erfahrungen
- die positiven, wie die negativen -
welche die Lehrmeister deiner Gegenwart sind.
SIE sind es, die dir die Rohstoffe liefern,
mit denen du im Heute deine Wegsteine formst,
auf denen du auch morgen noch gehen wirst.
Darum achte darauf, welche Steine du formst.
Vermeide Neid, Rache und Hass
und die daraus entstehende innere Unruhe
mit ihren immer wiederkehrenden Provokationen.
Sondern forme Wegsteine der Güte,
der Vergebung und der daraus
entstehenden Liebe,
auf dass du dir stets deinen
inneren Frieden bewahrst.
Peter Pratsch
Stell dir vor,
alles ist mit allem verbunden,
und du bist in diesem Ganzen gut aufgehoben.
Du gehst los, weil du dein Ich vergisst.
Du erwartest nichts, weil du handelst durch nichthandeln.
Du kennst deinen Weg nicht, weil das Ganze dich führt.
Du bewertest nichts, weil du es nur beobachtest.
Du hältst nichts fest, weil du ständig weiter gehst.
Deine Gedanken sind in der Gegenwart,
weil sie wunderschön ist.
Karl Talnop
Ich wünsche dir
Ich wünsche dir, daß du beweinen kannst,
was du entbehrt und verloren hast,
ohne in Trauer Wurzel zu schlagen.
Ich wünsche dir, daß du Zorn fühlen kannst auf das,
was Menschen dir angetan haben,
ohne im Unversöhnlichen zu erstarren.
Heilender Friede wachse dir zu,
daß Vergangenes dich nicht mehr quäle
und böse Erinnerung dir nicht mehr zur Fessel werde.
Zuversicht ziehe ein,
wo die Ohnmacht haust,
daß du aufstehst, d
ein Leben zu wagen.
unbekannt
Versuchung füht sich besser an als Beschränkung. Illusion fühlt sich besser an als Enttäuschung.
Nehmen fühlt sich besser an als Verzicht.
Wegsehen fühlt sich besser an als Mitleiden.
Ignoranz fühlt sich besser an als Konfrontation.
Lügen fühlen sich besser an als Beichten.
Bevor du also einen einfacheren Weg gehen möchtest,
und dem Schmerz ausweichst, nur weil er schmerzhaft ist,
prüfe, ob dieser Schmerz nicht ein Indikator des Guten ist,
ein rostiger, scharfkantiger Wegweiser.
Kimberly B. Kolbe
Wie willst du sein?
anklagend oder vertrauend
geringschätzend oder aufwertend
vorwurfsvoll oder vergebend
belehrend oder fragend
unbewusst oder bewusst
richtend oder aufbauend
besserwissend oder lernbereit
verurteilend oder verstehend
zerstörend oder heilend
helfend oder zuschauend
wachsend oder stagnierend
festgefahren oder wegweisend
verachtend oder staunend
niederreißend oder emporhebend
liebend oder vernachlässigend
nachtragend oder nach vorne blickend
lebensfördernd oder lebensverneinend
Jede Veränderung beginnt mit einer Entscheidung.
Schon eins dieser Worte
kann ein ganzes Lebensprogramm sein.
Du wählst. Niemand anders.
Dein Alter spielt keine Rolle.
Ulrich Schaffer
Du gehörst dir
Du gehörst nichts und niemandem.
Du gehörst nicht deinem Partner,
nicht deinen Kindern oder Eltern,
nicht dem Staat oder deiner Kirche.
Du gehörst nicht deinen Freunden,
auch wenn sie meinen, dich bestimmen zu können.
Du gehörst nicht deiner Arbeit,
auch wenn dein Chef es gern so hätte.
Du gehörst nicht deinen Zwängen und Vorstellungen,
nicht deinen Pflichten, nicht dem guten Ton.
Du gehörst nur dir, mit allem was du hast.
Du gehörst noch nicht einmal Gott.
Du gehörst nur dir.
Nur da, wo du dich hingibst,
wirst du gesund beim anderen sein,
nur wo du dich bewusst wegschenkst,
bist du eine Bereicherung.
Dann bist du mit jedem Geschenk, das du von dir machst,
mehr bei dir sein, als zuvor,
aber du darfst nicht antasten, was nur dir gehört.
Sei dir treu.
Ulrich Schaffer
Leuchtenden Auges
Es gibt keine Niederlage,
keinen Verlust, keine Trauer,
keine Enttäuschung, kein Versagen,
keine Niedergeschlagenheit,
keine Bedrücktheit, kein Verzagen,
an der die Sehnsucht nicht wachsen könnte.
Sie hat leuchtende Augen,
die in die Zukunft sehen können.
Da sieht sie das Glück des Verlustes,
den Triumph in der Trauer,
den Erfolg im Versagen,
den Segen der Niederlage,
das Heil des Unheils.
Aus ihnen allen,
waghalsig verbunden
mit der Meisterin Sehnsucht,
entsteht die neue Welt,
leuchtenden Auges.
Ulrich Schaffer
Noch viel ist möglich
Nicht was hinter uns liegt,
sondern was wir in der Zukunft bereit sind zu tun,
macht unser Wesen aus.
Wir sind nicht nur die Summe unserer vergangenen Taten.
Auch das, was wir uns hoffend vorstellen,
gibt uns Profil.
Das Verlorene und das Verflossene
versucht uns zu formen,
aber das Angestrebte gibt uns neuen Mut.
Was war, muss nicht bestimmen, was sein wird.
Nichts wiederholt sich.
Deine und meine Zukunft entstehen in unserer Fantasie.
Die Offenheit für das, was noch kommt,
öffnet uns auch für eine andere Sicht
auf unsere Vergangenheit.
Das Alter ist nicht der Verlust der Jugend,
sondern das Geschenk neuer Möglichkeiten,
die es vorher nie gegeben hat.
Ulrich Schaffer
Wenn wir uns nicht um die Enttäuschungen
in unserem Leben bemühen,
bleiben sie nur Enttäuschungen.
Wenn wir sie nicht untersuchen
und ihnen einen Wert geben,
dann beginnen sie unsere Stimmung zu bestimmen.
Dann behalten sie ihr Gewicht, das uns hinunterzieht.
Dann geben sie sich als die einzige Wirklichkeit aus.
Erst wenn wir prüfen,
wie wir an ihnen reifen können,
verwandeln sie sich.
Dann werden sie die Stufen einer Leiter,
auf der wir aus der Tiefe steigen können.
Dann sind sie das Ende der Täuschung
und der Anfang einer neuen Wirklichkeit.
Nichts ist nur es selbst,
alles ist gleichzeitig Hinführung
zu der umfassenden Bedeutung.
Sie gilt es zu bestimmen.
Ulrich Schaffer
Erwartungen an uns selbst
Es gibt eine Art Hochmut,
der uns dazu verführt,
unzufrieden mit uns selbst zu sein.
Wir sehen unser Leben anders, als es war.
Wir sind unzufrieden mit dem,
was wir erreicht haben.
Wir hätten Größeres leisten und erfolgreicher sein können.
Was wir erreicht haben, ist darum eine Enttäuschung.
So verpassen wir unser Leben.
So wandern wir aus – aus der bunten Landschaft
und Geschichte unseres Lebens.
So wird nie genug sein, was wir hatten.
Durch diese Haltung werden wir nicht zu den Menschen,
die wir sein könnten.
Wir planen Enttäuschung mit ein
und haben einen stillen Stolz
über unsere hohen Erwartungen an uns selbst.
In unserer Unzufriedenheit verlieren wir
die Dankbarkeit aus den Augen
und machen unser Leben kleiner.
Ulrich Schaffer
Gutmütigkeit
Wir nennen einen Menschen gut,
Der, was wir von ihm möchten, tut
Und drum – erbost zwar oft im stillen –
Verzichtet auf den eignen Willen.
Es sind grad die Gefälligen,
Die wir mit jedem Dreck behelligen.
Sie werden, weich und ungeschützt,
Von jedem schamlos ausgenützt.
Sie wähnen sich geheilt für immer
Oft nach Erfahrung, allzu schlimmer;
Ja, sie bekennen selber frei,
Daß ihre Dummheit sträflich sei.
Und doch: sehn sie auch alles klar,-
Gutmütigkeit ist unheilbar!
(Eugen Roth)